Ich züchte meine Kapuzenzeisige in 80 x 50 x 40 cm großen Kunststoffboxen der Firma Graff. Es sind Vorsatzgitter mit Außenfütterung vorhanden, gefüttert wird aber innen. Die Näpfe für Körnerfutter hängen an den Klappen, Näpfe für Keim- und Aufzuchtfutter hängen an den Schiebetürchen und können ohne große Mühe entnommen werden. Taubenstein und Gritt gibt es in den Außennäpfen. Die einzelnen Boxen sind durch Trennschieber abgeteilt, die bei Bedarf entfernt werden können. Es kann somit eine Flugbox mit einer Länge von 320 cm entstehen. Die Zucht beginnt im Dezember. Die Vögel werden getrennt in den Abteilungen untergebracht. Die Lichtdauer wird langsam auf ca. 14 Std. täglich erhöht, genauso die Temperatur auf ca. 20 Grad. Es wird mit der Gabe von Keimfutter begonnen, sie wird auch langsam gesteigert. Als Grünfutter erhalten die Kapuzenzeisige Chicoree und Vogelmiere. Den Weibchen stehen zwei verschiedene Nester zur Auswahl. Ein Drahtkörbchen innen am Vorsatzgitter und ein Kaisernest an der Boxen Rückwand. Beide Nester werden mit Kokoseinlage ausgestattet, da - je nach Weibchen - dürftige Nester oder tolle Prachtbauten entstehen. Die Nester werden mit Scharpie vorgeformt. Je nach Bedarf der Weibchen wird das vorgeformte Nest erweitert oder ausgeräumt und neu gebaut. Die Männchen sind meistens schon in Brutstimmung und singen den ganzen Tag. Sobald das Weibchen mit dem Nestbau beginnt, ersetze ich den Trennschieber durch ein Gitter, damit die Vögel sich sehen können. Einige Tage später lasse ich das Männchen zum Weibchen, und meistens nehmen die Dinge ihren Lauf. Die Männchen bleiben nun bei den Weibchen. Steht aber die Eiablage bevor, trenne ich die Vögel abends. Durch das Gitter haben sie Sichtkontakt. Morgens nach der Eiablage tausche ich das Ei gegen ein Kunstei aus, und die Vögel dürfen wieder zusammen. Kapuzenzeisig-Männchen haben die Unart, Nester zu zerreißen und Eier aus den Nestern zu werfen. Nach dem vierten Ei brütet das Weibchen schon fest und der Hahn bleibt getrennt, jetzt haben die Vögel auch keinen Sichtkontakt mehr. Einige Tage vor dem Schlupf der Jungen erhalten die Weibchen wieder Keimfutter in kleinen Portionen zu fressen. Zur Aufzucht gibt es Keimfutter in reichlichen Mengen, Körnerfutter, Keimfutter mit Eifutter vermischt und nach dem Beringen der Jungen ca. 8. Tag beginne ich mit der Gabe von Grünfutter, Chicoree und Vogelmiere. Zum Trinken bekommen die Vögel Wasser, als Vitamine Vitacombex, Vitamin K1, Vitamin E. Mein Futter beziehe ich von der Firma Blattner. Mit Krankheiten und Kokzidose habe ich bei den Kapuzenzeisigen noch keine Probleme gehabt. Auch gebe ich keine prophylaktischen Kokzidosemittel. Im Frühjahr, sobald es die Witterung zulässt, beziehen meine Kapuzenzeisige eine überdachte Außenvoliere mit angrenzender Innenvoliere. Hier bleiben Sie bis Ende September. Die ganze Zeit über erhalten die Vögel große Mengen an Grünfutter, und zwar alles, was aus der einschlägigen Literatur bekannt ist. Besteht die Absicht, Kapuzenzeisige auszustellen, kommt man um die Gabe von Rotfutter nicht herum. Allerdings reichen kleine Mengen. Ich streue etwas über Taubensteine und Gritt und gebe ab und an welches ins Keimfutter.